Virologen rechnen für die Sommermonate mit einem Rückgang der Covid-Zahlen. Corona und Wärme vertragen sich nicht gut und bei Treffen im Freien haben es die Viren schwerer, sich vom einen zum anderen zu übertragen. So die Prognose. Die Kurve, meinen Experten, fällt wieder, auch wenn das Virus uns sehr wahrscheinlich noch weiter begleiten wird.
„Ab Mai/Juni werden die Inzidenzen sinken“, vermutet auch Dr. Mathias Bender, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie der Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim und Leiter im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung Bad Windsheim. Für Ungeimpfte mit Hüft- oder Knieschmerzen wäre in den Frühlings- und Sommermonaten ein guter Zeitpunkt, eine möglicherweise schon länger aufgeschobene Operation mit künstlichem Gelenkersatz in Angriff zu nehmen. Für Geimpfte ist ein Eingriff zu jeder Zeit möglich.
Warum die Einschränkung für Ungeimpfte? Ein operativer Eingriff, ganz gleich welcher Art, schwächt den Körper für eine gewisse Zeit. Das Immunsystem ist anderweitig beschäftigt, kann den Körper nicht so gut vor Infekten schützen wie sonst. „Für Geimpfte ist das kein Problem. Sie sind in der Regel gut geschützt und die Wahrscheinlichkeit, bei einer möglichen Corona-Infektion mit schwerem Verlauf auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen, ist sehr gering. Bei nicht Geimpften sieht das leider anders aus. „Wir müssen im Aufklärungsgespräch vor der OP darauf hinweisen, dass nicht geimpfte Personen ein perioperatives Risiko tragen“, sagt Dr. Bender. Das heißt, tritt im zeitlichen Umfeld eines operativen Eingriffs bei ungeimpften Personen eine Covid-Infektion auf, besteht eine große Gefahr, damit intensivpflichtig zu werden.
„Mein Eindruck: Viele Patienten, denen ich davon berichte und ihnen deshalb bei hohen Corona-Inzidenzen im Landkreis von einer Operation abrate, fühlen sich diskriminiert und gehen in eine andere Klinik, um sich dort operieren zu lassen. Den Impfnachweis erfrage ich nicht zu meinem Schutz, sondern zum Schutz der Patienten“, sagt Dr. Bender nachdrücklich. „Wir kommen unserer Pflicht und unserem Verantwortungsbewusstsein nach und klären auf. Das Risiko sinkt leider nicht, nur weil man eine andere Klinik wählt.“
Wer sich als Ungeimpfter für eine Knie- oder Hüft-Tep entscheidet, muss – auch hier wieder zum eigenen Schutz vor einer Infektion – einige Regeln beachten. Die vorhergehende Patientenschulung findet wegen der erhöhten Gefährdungslage online statt, nicht vor Ort, die Unterbringung in der Klinik erfolgt im Einzelzimmer, nicht im Doppelzimmer, und Gruppentherapie ist ausgeschlossen, stattdessen wird Einzelphysiotherapie angeboten.
Geimpften, bei denen Leidensdruck, Untersuchung und Röntgenbefund den Einsatz einer Knie- oder Hüft-Tep nahelegen, kann Chefarzt Dr. Bender guten Gewissens eine Operation empfehlen – egal, zu welchem Zeitpunkt. „Man sollte so etwas nicht auf die lange Bank schieben. Es ist Lebensqualität, die dadurch verloren geht“, empfiehlt der erfahrene und auf Knie- und Hüftgelenke spezialisierte Chirurg. Ihnen wird – auch in Corona-Zeiten – das übliche Prozedere im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Präsenz zuteil, mit Patientenschulung vor Ort und Gruppentherapie.
Ob geimpft oder nicht: Die medizinische Qualität in Bad Windsheim wird regelmäßig in Audits geprüft. Die bundesweit nur wenigen Endoprothetikzentren der Maximalversorgung versprechen höchste Behandlungsqualität und eine verschwindend geringe Komplikationsrate. Vorgabe zur Auszeichnung als EPZ max sind neben höchsten Qualitätsstandards mindestens 200 Knie- bzw. Hüftoperationen pro Jahr. In der Klinik Bad Windsheim sind es jährlich rund 900 Operationen, also weit mehr als vorgegeben.
Nachdem in den Wintermonaten mit hohen Corona-Inzidenzen eine verhaltene Nachfrage nach künstlichem Gelenkersatz zu spüren war, rechnet Dr. Bender damit, dass viele sich nach den Lockerungen im Frühling und Sommer wieder in die Kliniken trauen werden – umgekehrt zum sonst üblichen Trend.
Ist Corona dann vorbei? „Man braucht einen gesunden Optimismus, wenn man meint, dass Corona im Sommer vorbei ist. Was viral unterwegs ist, verschwindet nicht. Es kann sich immer wieder ausbreiten“, vermutet Dr. Bender. „Die Krankheit wird aber ihren Schrecken verlieren, weil es mittlerweile auch Behandlungsoptionen bei einer Erkrankung mit Corona gibt, und die Durchseuchung der Gesellschaft mit der Omikron-Variante immer mehr fortschreitet. Es wird also immer mehr genesene und geimpfte Bürger geben.
Weitere Informationen zum Endoprothetikzentrum der Klinik Bad Windsheim:
www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/klinik-bad-windsheim/endoprothetikzentrum/
EPZ-Sprechstunde (nach vorheriger telefonischer Anmeldung im Sekretariat):
Montag bis Freitag, 08:30 - 13:00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
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Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie, Leiter Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung
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