Knie-Operation mit Roboter-Hilfe in der Klinik Bad Windsheim trifft auf großes Interesse / Patienten nehmen weite Anreise in Kauf

Eingriffe mit künstlicher Intelligenz sind auf dem Vormarsch / Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Bad Windsheim stößt auch in anderen Bundesländern auf Interesse

Über Mittelfranken hinaus gefragt: Seit in der 179-Betten-Klinik in Bad Windsheim künstliche Kniegelenke mit Roboter-Hilfe implantiert werden, erhält Dr. Mathias Bender, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung, gehäuft Anfragen – sowohl aus dem Landkreis Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim als auch von Patienten mit längerer Anreise. Das berichtete der Chefarzt am 9. Oktober auf einer Pressekonferenz in der Klinik, an der auch der Landtagsabgeordnete Hans Herold, Landrat Helmut Weiß und Klinikvorstand Stefan Schilling teilnahmen.

 

„Beste Behandlungsergebnisse bei unseren Patientinnen und Patienten zu erreichen, das ist für uns als Kliniken des Landkreises die Maxime. Das bestätigt uns bereits darin, mit dieser Investition alles richtig gemacht zu haben. Das kann natürlich auch nur erreicht werden, wenn man so engagierte und qualifizierte Ärzte und Mitarbeiter vor Ort hat. Mit dem OP-Roboter geht das Endoprothetikzentrum nun einen weiteren Schritt in diese Richtung und sorgt für eine nochmalige Steigerung des Behandlungsniveaus. Das belegen auch die bisherigen Erfahrungen, die mit dem Gerät gemacht wurden“, erklärt Landrat Helmut Weiß.

 

„Die millionenschwere Investition des Landkreises hat sich gelohnt“, findet auch der Landtagsabgeordnete Hans Herold. „Die Roboter-Unterstützung verhilft der Klinik in Bad Windsheim deutschlandweit zu einem Alleinstellungsmerkmal.“

 

Die moderne Technik macht neugierig und weckt Vertrauen: Marijan Hrast aus Slowenien nimmt rund 700 Kilometer Fahrt auf sich, um sich in Bad Windsheim ein neues Kniegelenk mit Roboter-Hilfe einsetzen zu lassen. Friseurin Brigitte Sauerbrey aus Gollhofen folgt der Empfehlung zahlreicher Kunden, die immer wieder vom Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Bad Windsheim schwärmen. Auch für Petra Rauch aus Uffenheim ist Bad Windsheim erste Wahl, weil Menschlichkeit, Empathie und Technik die für sie hier perfekte Symbiose ergeben.

 

Rund 900 Knie- und Hüftoperationen pro Jahr

Am Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in der Klinik Bad Windsheim, das für höchste Qualität und Erfahrung der behandelnden Operateure ausgezeichnet ist, werden pro Jahr im Schnitt 900 künstliche Knie- und Hüftprothesen eingesetzt. „Im Coronajahr ist nicht sicher abzuschätzen, wie viele Operationen wir durch die Möglichkeit von Roboterassistierten Eingriffen mehr haben werden“, tut sich Dr. Bender schwer mit einer Bilanz. Vor allem wegen der neuen technischen Möglichkeiten in der Kurstadt Mittelfrankens ist er aber optimistisch, die Zahlen in Bad Windsheim trotz Corona bedingten Lockdowns halbwegs stabil halten zu können.

 

 

Pro Woche operieren Dr. Bender und Dr. Nikolaj Vasak, Facharzt für spezielle orthopädische Chirurgie an der Klinik Bad Windsheim, neben den ohnehin anstehenden Eingriffen ohne künstliche Intelligenz zwischen zwei und sechs Patienten mit Roboter-Hilfe. „Zu Beginn waren es noch etwa zwei Operationen pro Woche“, sagt der Chefarzt. „In den Monaten Oktober und November werden etwa sechs Knie-Gelenke pro Woche mit Roboterassistenz eingesetzt.“ Die Nachfrage in Bad Windsheim steigt, während deutschlandweit insbesondere die Knie-TEP-Zahlen teils 30 Prozent unter den Vorjahreszahlen liegen.

 

Weniger Knochenverlust, stärkerer Halt

„Dass wir in so kurzer Zeit schon so viele Anfragen erhalten, hätte ich nicht gedacht“, meint Dr. Bender, der sich über die Möglichkeiten der Technik freut. „Damit gelingt uns eine Genauigkeit, die mit bloßer Hand vom besten Operateur nicht zu schaffen wäre.“ Eine präzisere Platzierung der Prothese bedeutet stärkeren Halt, weniger Knochenverlust und verspricht am Ende eine bessere Passform und längere Haltbarkeit.

 

Seit Anfang Juli werden in der mittelfränkischen Kurstadt Bad Windsheim mithilfe künstlicher Intelligenz Knie-Operationen vorgenommen. Das Prozedere sucht bundesweit seinesgleichen: Erst Operation mit Roboter-Hilfe im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, dann schnelle Genesung dank Rapid-Recovery-Programm, das für eine schnelle Genesung steht.

 

Zwei Stunden nach der Knie-OP: Bein wieder voll belastbar

Patienten kommen am OP-Tag in die Klinik und dürfen etwa eine Stunde nach der Operation mit physiotherapeutischer Hilfe das Bein schon wieder voll belasten. An den je nach Fortschritten des einzelnen etwa drei- bis siebentägigen Krankenhausaufenthalt schließt sich eine dreiwöchige Reha an. Im Schnitt sind Patienten wenige Wochen nach dem Einsatz eines künstlichen Knie-Gelenks wieder voll einsatz- und arbeitsfähig und dürfen dann sowohl Auto fahren als auch mäßigen Sport treiben.

 

In Bad Windsheim operierte Patienten sind von diesem Modell begeistert. „Ich würde mich wieder hier in Bad Windsheim operieren lassen“, sagt Petra Rauch. Extra aus Slowenien angereist ist Marijan Hrast, der in höchsten Tönen von Klinik und Chefarzt schwärmt: „Ich freue mich sehr, dass ich in Bad Windsheim operiert worden bin. Dr. Bender, das ist ja ein prima Mensch.“ Brigitte Sauerbrey findet: „Man fühlt sich nicht wie im Krankenhaus. Man fühlt sich einfach gut. Und man kann hier wunderbar spazieren. Das ist Urlaubsfeeling.“

 

Nur wenige Kliniken in Deutschland nutzen künstliche Intelligenz in der Endoprothetik

Roboter-Operationen, also von künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Eingriffe in der Orthopädie, sind erst seit wenigen Jahren auf dem Vormarsch. Bisher arbeiten 17 von rund 1400 Kliniken in Deutschland (Stand Juli 2020) mit einem OP-Roboter der Marke Stryer Mako. Experten rechnen damit, dass die neue Technik bald aus den Operationssälen der Endoprothetik nicht mehr wegzudenken ist. Gleichzeitig schwindet die Sorge vor künstlicher Intelligenz in der Medizin. Einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung zufolge, haben immer weniger Menschen Bedenken, sich mit Roboter-Hilfe operieren zu lassen und Vertrauen in die neue Technik. Eine Expertenkommission aus Bundestagsabgeordneten und Sachverständigen, die zwei Jahre an dem Thema geforscht hat, kommt zu dem Schluss, dass künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren in immer mehr Bereichen der Gesellschaft Einzug halten wird.

 

Echter Mehrwert für unsere Patienten

„Ich freue mich sehr, dass wir in Bad Windsheim unseren ersten OP-Roboter nutzen können. Die moderne Technik und die Erfahrung unserer Operateure sind ein echter Mehrwert für unsere Patienten. Dafür danke ich vor allem dem Landkreis, der mit seiner großzügigen nicht nur finanziellen Unterstützung Roboter gestützte Operationen erst ermöglichte.“ Chefarzt Dr. Bender hatte sich schon vor Jahren mit Robotern im OP-Saal befasst – nun ist die Technologie soweit entwickelt und reif für den Arbeitsalltag. Für unsere Klinik in Bad Windsheim, mitten in Mittelfranken, ist das ein Aushängeschild und ein Zeichen, dass wir auch in familiärer Atmosphäre mit hochmodernen Kliniken mithalten können“, sagt Stefan Schilling, Vorstand der Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim.

 

Weitere Informationen zum Einsatz künstlicher Kniegelenke mit Roboterunterstützung finden Sie auf unserer Infoseite zur Makoplasty.

 

 

Link zum Video:https://youtu.be/aQ9vD-U-dr4

 

Bild von l.n.r.: MdL Hans Herold, Brigitte Sauerbrey, Chefarzt Dr. Mathias Bender, Petra Rauch, Landrat Helmut Weiß, Vorstand Stefan Schilling