Nach Oberschenkelhalsbruch und zweiter eingesetzter Prothese: „Ich fühle nichts Fremdes in meinem Körper“
Rund 80 Mal im Jahr werden in der Klinik Bad Windsheim ausgediente Knie- oder Hüft-Prothesen gegen neue ausgetauscht. Was die Ärzte routiniert und mit viel Erfahrung umsetzen, kann für Patienten, die sich erstmals mit dem Thema Gelenkersatz beschäftigen, ein Grund für schlaflose Nächte sein. Was ist, wenn die eingesetzte Prothese nicht zu mir passt? Was, wenn ich falle und mich verletze? Kann man ein einmal eingesetztes Gelenk wieder tauschen?
„Das kann man“, beruhigt Dr. Mathias Bender, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung der Klinik Bad Windsheim. „Und das nicht nur bei Patienten in jungen Jahren. Auch im höheren Alter sind Wechsel-Operationen mit gutem Ergebnis möglich.“ Der Einsatz ist aber komplizierter als ein Ersteingriff, weshalb Patienten besonderes Augenmerk auf die Wahl der Klinik legen sollten.
Wesentliches Qualitätsmerkmal und Entscheidungsgrundlage sollte die Bezeichnung „Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung“ sein. Deutschlandweit gibt es von knapp 2000 Kliniken (Stand 2018) rund 160 solcher Zentren. Sie sind von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie als bundesweit beste Kliniken auf dem Gebiet der Endoprothetik ausgezeichnet. Das Zertifikat garantiert eine bestimmte Anzahl an Eingriffen pro Jahr – die Operateure haben also nachweisbar maximale Erfahrung in diesem Bereich. Auch Patientenzufriedenheit und die Komplikationsrate werden berücksichtigt. Endoprothetikzentren der Maximalversorgung stehen also für erfahrene Ärzte, geringe Komplikationsraten und – in der logischen Konsequenz – auch für zufriedene Patienten.
Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung – darauf sollten Patienten bei der Klinikwahl achten
Im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in der Klinik Bad Windsheim werden rund 80 Mal im Jahr künstliche Gelenke gegen neue Implantate getauscht. Meist macht Verschleiß den Wechsel notwendig. Der Knochen kann Schaden nehmen, wenn sich das Inlay abnutzt, und kleinste Kunststoffpartikel in den Knochen geraten. Das kann nach 10, 15 oder 20 Jahren der Fall sein. Dr. Mathias Bender, Chefarzt des Endoprothetikzentrums, spricht von bundesweit mehr als 95 Prozent der Patienten mit künstlichem Hüftgelenk, die nach zehn Jahren noch ihr Erstimplantat im Körper haben, 93 Prozent nach 15 Jahren und auch nach 20 Jahren wären die Werte nicht deutlich geringer. Viele Prothesen sind also mit guten Ergebnissen auch nach 20 Jahren noch problemlos im Körper ihres Trägers verankert.
Bei einer verschwindet geringen Zahl an Menschen hingegen entwickeln sich Komplikationen. In solchen Fällen kann und muss meist ein Implantat gegen ein neues getauscht werden. Wie oft das möglich ist, hängt von der Situation ab. „Je mehr gesundes, ungeschädigtes Knochenmaterial im Körper zur Verfügung steht, desto unkomplizierter ist der Eingriff“, sagt Dr. Bender. Schwierig werde es, wenn keine oder nur noch sehr wenig Knochenmasse vorhanden ist. Aber auch das stellt für die Ärzte in Bad Windsheim keine ausweglose Situation dar. „Notfalls können wir einen kompletten Knochenersatz einsetzen.“ Dieser kann aber zu Lasten der Beweglichkeit gehen und ist daher erst der letzte Schritt.
Gründe für Wechsel-OP: Verschleiß, Infekt oder mechanische Komplikationen
Als Gründe für eine Wechsel-OP nennt der Chefarzt die Abnutzung bzw. den Verschleiß der Kunststoffkomponente älterer Prothesengenerationen in der implantierten Prothese, ein Infekt im Gelenk oder eine Reihe möglicher mechanische Komplikationen. Zu diesen mechanischen Komplikationen zählt auch, wenn die eigenen Muskeln nach Implantation einer Hüftprothese den Kopf nicht eigenständig in der Pfanne halten können. Sei es aus muskulärer Schwäche oder einem sehr hohen Bewegungsanspruch heraus. Man darf nicht vergessen, dass der eigene Hüftkopf durch ein festes Band in der eigenen Hüftpfanne fixiert wird. Dieses Band existiert nicht mehr, wenn eine künstliche Pfanne eingesetzt wird. Die Stabilisierung des künstlichen Kopfes in der künstlichen Pfanne erfolgt dann muskulär.
Das Ausrenken des künstlichen Hüftkopfes aus der Pfanne ist zum Glück nur sehr selten der Fall, aufgetreten aber zum Beispiel bei Eva Schleifer-Mitterweger. Die Lehrerin aus Scheinfeld hatte genau das Problem: Der Kopf ihrer jüngst implantierten Hüftprothese ist zwei-, dreimal aus der Pfanne gerutscht. „Mein Bein hing neben mir und ich hatte das Gefühl, es gehört nicht mehr zu meinem Körper.“
„Wenn die Muskelkraft es allein nicht schafft, oder der Bewegungsanspruch über das normale Maß hinausgeht, braucht es ein Implantat, das dem Körper diese Arbeit abnimmt“, erklärt Dr. Bender das Phänomen. Dass das bei Eva Schleifer-Mitterweger der Fall sein würde, war nicht abzusehen. Sie war im Februar 2019 beim Spaziergang mit ihrem Hund im Wald gestürzt und hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. „Unser recht temperamentvoller Labrador war zu der Zeit gerade zwei Jahre alt und hat in der Ferne zwei Rehe gesehen“, erzählt die zu der Zeit 59-Jährige. „Ich hatte eine zehn Meter lange Schleppleine dabei und nicht bedacht, was für eine Power dahinter steckt, wenn mein Hund bei dem Spielraum losrennt. Es hat mich einfach von den Füßen geholt.“ Bis dahin ist die Lehrerin nicht nur regelmäßig mit ihren Hunden unterwegs und damit in Bewegung gewesen, sondern zusätzlich auch gejoggt. Die Muskulatur hätte das künstliche Gelenk eigentlich zusammenhalten sollen.
Joggen und Spagat mit künstlichem Gelenk
Weil das scheinbar nicht der Fall war, bekam Eva Schleifer-Mitterweger eine tripolare Pfanne implantiert – ein besonderes Teilgelenk, das Ärzte nur bei bestimmten Indikationen einsetzen, Parkinson zum Beispiel, Gehstörungen oder eben bei einer erheblichen Muskelschwäche.
Mit dem Ergebnis nach der Wechsel-OP ist Eva Schleifer-Mitterweger mehr als zufrieden. Ihre Hunde hat sie auf langen Spaziergängen wieder gut im Griff, sie joggt und frönt ihrem Yoga-Hobby, wie sie den Ärzten der Klinik bei einem Kontrolltermin mit einem eindrucksvollen Spagat demonstrierte. Nicht unbedingt das, was fürsorgliche Ärzte sehen möchten, aber doch ein sicheres Zeichen für maximales Wohlbefinden.
„Ich fühle nichts Fremdes in meinem Körper und kann die Klinik Bad Windsheim jedem nur wärmstens empfehlen“, schwärmt die Frau aus Scheinfeld. An einem Montag war sie operiert worden, den Samstag drauf hat sie das Krankenhaus schon wieder verlassen, die Gehhilfen in den Kofferraum verfrachtet, wo sie seither zur Sicherheit für erneute Unfälle liegen. Benötigt wurden diese seither erfreulicherweise nicht. „Ich bin begeistert von der Klinik“, fasst die Lehrerin zusammen. „Ich würde auch beim nächsten Mal nicht zögern und mich jederzeit wieder im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Bad Windsheim operieren lassen“.
Montag bis Freitag von 08:30 bis 13:00 Uhr